Scherenschnitte Esther Gerber

Scherenschnitte sind mein Leben

Das Talent für kreatives Schaffen wurde schon in der Schule entdeckt, wo Zeichnen eines meiner Lieblingsfächer war. Bei der Berufswahl stand auch das Gestalterische in Vordergrund, und ich entschied mich leicht zu Floristin. Auch während der Zeit, in der mich unser Haushalt mit vier Kindern beanspruchte, reichte es ab und zu für Bastelarbeiten, das Bemalen von Holzspielsachen und Holzschnitzereien.

Vor 20 Jahren besuchte ich dann einen Scherenschnitt-Kurs. Da nahm es mir den Ärmel rein. Ich war gleich begeistert von diesem Kunsthandwerk. Es hat mich gepackt und nie mehr losgelassen. In den letzten zehn Jahren habe ich mich immer intensiver diesem Hobby gewidmet, und es wurde in der Folge zu meinem Beruf. Im Jahr 2011 wurde die Einzelfirma «Scherenschnitte Esther Gerber» gegründet und ins Handelsregister aufgenommen.

Zeichnerische Begabung ist Voraussetzung

Scherenschneider benötigen eine grosse zeichnerische Begabung. Diese zeigt sich in allen Sujets, aber ganz ausgeprägt in den Baumbildern, die meine Spezialität sind. Es ist mir ein Anliegen, die Bäume naturgetreu nachzubilden, damit man erkennt, ob es Eichen, Linden, Apfel- oder Birnbäume sind. Viele meiner Bilder stellen das bäuerliche Land- oder Alpleben dar. Dabei achte ich besonders auf kleinste Details. Auch Tiere wie Katzen, Hunde, Schafe oder Vögel sind Sujets, die ich lebensecht zu gestalten versuche. «Das Zeichnen ist das Wichtigste. Wenn die Zeichnung gut ist, ist der Scherenschnitt auch gut», sage ich jeweils.

Keine teuren Utensilien nötig

Vereinfacht ausgedrückt sind eine Schere und Papier, gepaart mit scharfen Augen und einer ruhigen Hand, alles was es braucht, um einen Scherenschnitt herzustellen. geschliffenen, winzigen Schere. Dabei gilt es zu bedenken, dass alle naturgetreuen Schnitte (erkennbare Berge als Beispiel) spiegelverkehrt gezeichnet werden müssen. Je nach Grösse und Vielfältigkeit eines Scherenschnittes arbeite ich an einem Werk bis zu hundert und mehr Stunden. Ein Original hat deshalb auch seinen Preis. Um auch für kleinere Einkaufsbudgets etwas anbieten zu können, habe ich begonnen, Kopien meiner Bilder auf Gläser, Laternen, Karten, Kalender, Buchzeichen und anderes zu drucken. Immer wieder kommen neue Produkte dazu. Es freut mich, dass ich damit immer mehr Leute ansprechen kann.

Präsent an Märkten

Zum grössten Teil werden die Geschenkartikel im Hause Gerber im Mösli (neu: Toggiburgstrasse 10) selbst bedruckt, fertig gestellt und hübsch verpackt. Im ersten Stock in unserem Haus habe ich das Scherenschnittreich eingerichtet. Hier habe ich mein Atelier, meine Druckerei und Packerei. Vor den grossen Weihnachtsmärkten bin ich auf die Mitarbeit von Helferinnen für die Bereitstellung der Geschenkartikel angewiesen. So bleibt mir mehr Zeit, mich auf des «Schärle» zu konzentrieren und neue Ideen zu entwickeln. Mit meinen Produkten findet man mich an den gros sen Weihnachtsmärkten in Huttwil, Luzern, Zürich und an der Herbstmesse Basel, dann und wann auch an Kunstausstellungen. Die Auftritte an Grossanlässen wie Olma oder BEA sind dabei eine besondere Herausforderung für mich und meine Helfer. Aber die Teilnahme an den Märkten bildet für mich einen willkommenen Ausgleich zum stillen Arbeiten zu Hause. Traditionelle Sujets sind sehr begehrt, sowohl auf Originalen wie auch auf den Geschenkartikeln. Recht stolz bin ich auf die Herausgabe eines Geschirrsets für Fondue, das in Zusammenarbeit mit der Porzellanfabrik Langenthal entstanden ist. Es freut mich und es ist ein schöner Gedanke, dass meine Scherenschnitte auf diese Weise in viele Haushaltungen gelangen könnten.

Begegnungen

Obschon die Homepage (www.esther-gerber.ch) rege besucht wird, schätze ich die persönlichen Besuche in meinem Atelier ganz besonders. Der direkte Kontakt mit meinen Kunden bringt mir mehr als die anonyme Bewunderung an einer Ausstellung. Ich mag den Kontakt mit Leuten in meinem neu erstellten Ausstellungsraum. Hier dürfen sich die Besucher und Kunden meine Werke schön präsentiert in aller Ruhe anschauen.

Ausgabe: 
2012-06-00T00:00:00